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Beschlussvorschlag: Der
Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke nimmt zustimmend zur Kenntnis,
dass die Verwaltung Anbieter und Rahmenbedingungen für einen weiteren
Fahrradverleih recherchieren und den Ausschuss über die Ergebnisse informieren
wird. Einer Vorlage im Rat bedarf es insofern zunächst nicht. Begründung: Fahrradleihsysteme
gibt es von verschiedenen überregionalen und lokalen Anbietern zu
unterschiedlichsten Konditionen. Das wohl größte Angebot „Call a bike“ als handybasiertes
Ausleih- und Abrechnungssystem gibt es seit dem Jahr 2000 in einer Reihe bundesdeutscher
Großstädte, angeboten von der DB Rent; die Vermarktung liegt exklusiv bei der
Firma Ströer. Das Projekt läuft nach eigenen Angaben der Betreiber an den
bisherigen Standorten mit gutem Erfolg; nach Einführung zunächst in großen
Großstädten werden offenbar nun auch kleinere Städte für das Angebot in den
Blick genommen. Das System wird
stationsgebunden und / oder stationsungebunden angeboten. Der stationsgebundene
Verleih ist gebunden an (i.d.R. mindestens vier – fünf) feste
Fahrradabstellanlagen an jeweils mehreren Standorten im Stadtgebiet (vorzugsweise
an Fernverkehrs-, S- und U-Bahnhöfen sowie in Innenstädten). Die stationsungebundenen Systeme zeichnen
sich dadurch aus, dass die Leihfahrräder in definierten Kerngebieten der
Innenstädte bereit stehen. Die Rückholung der Räder erfolgt täglich durch ein
Service-Team. Die
Realisierung vor Ort läuft über Verträge mit den Kommunen, die der Firma Ströer
als Gegenleistung für die Bereitstellung der Räder und der
„Docking“-Stationen die
Abstellflächen und insbesondere großflächige Werbeanlagen zur Verfügung
stellen. Der operative Betrieb vor Ort erfolgt i.d.R. über örtliche
Subunternehmer. Für
Göttingen ist aufgrund der städtebaulichen und verkehrlichen Situation der
Innenstadt sowie der relativ geringen Größe der Stadt ein standortungebundenes
System vermutlich weniger geeignet. Für
ein stationäres System kommt insbesondere der Bahnhofsbereich in Betracht, da
hier wesentliche Schnittstellen zum öffentlichen Verkehr (Bus und Bahn) sowie
eine kurze Anbindung an die Innenstadt bestehen. Hier bietet auch das
Fahrradparkhaus am Bahnhof bereits seit langem technisch hochwertige und
funktionale Leihfahrräder an. Insgesamt stehen 44 Räder zur Verfügung, die
während der Öffnungszeiten des Parkhauses zwischen 5.30 Uhr und 22.30 Uhr (bzw.
23.00 Uhr) zu einem Preis von 11 € / 24 Std. (Rabatte für Gruppen und
längere Ausleihzeiten) ausgeliehen werden können. Die Einrichtung weiterer
Docking-Stationen v.a. in der Innenstadt ist u.U. aufgrund der kurzen
Entfernung zum Bahnhof und der mangelnden Flächenverfügbarkeit schwierig; hier
ist – auch in Abwägung mit Fußgängern, ÖPNV und Lieferverkehr –
schon die Ausweitung der eigentlich wünschenswerten Fahrradabstellanlagen für
den privaten Fahrradverkehr schwierig (so kollidieren bspw. immer wieder
potentiell mögliche Flächen mit Bushaltestellen, Außengastronomie und
Anlieferzonen). Bei
den Überlegungen zu einem weiteren professionellen Fahrradverleih sind neben
den Ansprüchen an Größe, Lage und Anzahl der Docking-Stationen auch die möglichen Zielgruppen auszuloten. So
wird abzuschätzen sein, ob diejenigen, die bereits das private Fahrrad als
Verkehrsmittel für den Weg zur Uni oder zur Arbeit nutzen bereit sind, auf ein
kostenpflichtig angebotenes Fahrrad umzusteigen (aus der Zielgruppe der
Studierenden dürfte hier keine allzu große Nachfrage zu erwarten sein). Ob die
touristische Nachfrage ein
wirtschaftlich auskömmliches Potential für einen professionellen
Anbieter mit eigenem Servicepersonal darstellen kann, wird ebenfalls mit den in
Frage kommenden Betreibern zu klären sein. Möglicherweise bieten sich für solch
ein professionelles Leihsystem aber auch Perspektiven im Rahmen eines
betrieblichen Mobilitätsmanagements. Ein entsprechendes Projekt ist derzeit
unter Mitarbeit der Stadt Göttingen im VSN (Verkehrsverbund Südniedersachsen)
in Vorbereitung. Hier sollen kurzfristig Entscheidungen über Art und Umfang
eines professionellen betrieblichen Mobilitätsmanagements in der
Gesellschafterversammlung des VSN getroffen werden. Unabhängig davon wird die
Verwaltung mit möglichen Betreibern das Gespräch suchen. Neben den genannten
Rahmenbedingungen wird insbesondere mit der Firma Ströer als Exklusivpartner
der Bahn zu klären sein, inwieweit die derzeit laufende Ausschreibung der
Werbeanlagen durch die GöVB hier einschränkend wirken kann, sollten die
entsprechenden Ausschreibungslose nicht Ströer zufallen. Zu fragen ist ebenso,
inwieweit die Bahn auf ihren Flächen im Bahnhofsumfeld auch andere Anbieter
akzeptiert und entsprechend bewerben würde. Die
Verwaltung wird den Ausschuss über den Fortgang der Recherchen und
Verhandlungen zeitnah informieren. Finanzielle
Auswirkungen: Anlagen: Antrag
der CDU-Ratsfraktion zur Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung und
Grundstücke am 04.09.08
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