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1. Antrag Der Antrag auf Anbringung einer Gedenktafel für den Indologen Prof. Dr. Ji Xianlin wurde am 8. April 2017 von Hilko Drude gestellt. Der Antrag wird durch das Gutachten des Denkmalbeauftragten der Universität, Prof. Dr. Peter Aufgebauer, befürwortet. Das Einverständnis der Hauseigentümerin Münchhausenstraße 20 liegt vor. Die Tafel soll folgenden Text erhalten: Ji Xianlin Indologe 1935 – 1945 2. Lebensdaten Ji Xianlin wurde am 6. April 1911 in Linqing im Norden Chinas in einer Bauernfamilie geboren, konnte Dank der Hilfe eines Onkels eine Schulausbildung und anschließend ein Studium absolvieren. Ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes führte ihn zunächst nach Berlin und 1935 nach Göttingen. Hier studierte er vor allem Indologie, wurde an der Universität Göttingen 1941 in seinem Hauptfach Sanskrit promoviert und verbrachte schließlich zehn Jahre in Göttingen. Nach China zurückgekehrt, erhielt Ji Xianlin 1946 eine Professur an der Universität Peking, gründete die Fakultät für asiatische Sprachwissenschaften und war seit 1956 langjähriger Leiter des Südasien-Instituts der Chinesischen Akademie für Gesellschaftswissenschaften. 1980 kehrte Ji Xianlin im Rahmen einer Wissenschaftsdelegation zu einem Besuch in seine „zweite Heimat“ Göttingen zurück und traf noch einmal mit seinem alten Lehrer Prof. Dr. Ernst Waldschmidt zusammen. Ji Xianlin starb am 11. Juli 2009 in Peking.
3. Bedeutung Prof. Dr. Ji Xianlin war ein wichtiger Repräsentant der Ostasienwissenschaften und Indologie, die in Göttingen seit Theodor Benfey (1809 – 1881) eine besondere Tradition besitzt. International vielfach ausgezeichnet, widmete sich Ji Xianlin insbesondere der Sanskrit-Forschung, ein weiterer Schwerpunkt seiner Forschungen galt den Einflüssen des Buddhismus in Indien und China. Für seine herausragenden wissenschaftlichen Verdienste wurde ihm 2008 als erstem chinesischen Staatsbürger der Padma Bhushan Award der indischen Regierung verliehen. Darüber hinaus war Ji Xianlin ein Zeitzeuge der Geschichte Göttingens während der 1930er und 1940er Jahre, denn über seinen Aufenthalt in der Universitätsstadt berichtet er in seinem Buch „Zehn Jahre in Deutschland (1935-1945)“, das 2009 auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde. Diese Publikation bildet für die Wissenschaftsgeschichte der Indologie, die Universitätsgeschichte Göttingens und die Geschichte der Stadt Göttingen während der Zeit des Nationalsozialismus eine authentische Quelle ersten Ranges und prägt zudem das Deutschlandbild in China.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
X siehe Anlage
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