![]() |
![]() |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Beschlussvorschlag:
Die Stadt Göttingen beteiligt sich am Labeling-Verfahren „StadtGrün naturnah“. Die Bewerbung wird beim Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt e.V.“ fristgerecht zum 31.03.2018 eingereicht. Der mehrstufige Prozess des Labeling-Verfahrens soll in 2019 durchgeführt werden, vorausgesetzt die Stadt Göttingen wird als eine von 15 Kommunen für das Labeling-Verfahren ausgewählt.
Begründung:
Im Rahmen des Landschaftsplans sind Vorschläge für eine ökologische Vernetzung von Grünstrukturen bereits aufgezeigt worden.
Mit dem neuen Label „StadtGrün naturnah“ sollen Städte und Gemeinden, die ökologisches Grünflächenmanagement umsetzen und damit die biologische Vielfalt und ein naturnahes Lebensumfeld ihrer Bewohnerinnen und Bewohner stärken, ausgezeichnet werden. Das Label wird in den Stufen Gold, Silber und Bronze jeweils für drei Jahre vergeben und kann durch eine Rezertifizierung erneuert werden. Die Jury setzt sich aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ und der Deutschen Umwelthilfe e.V. zusammen.
Das einjährige Verfahren startet offiziell am 15. April 2018 und ist als mehrstufiger Prozess angelegt (vgl. Abb. Ablauf Labeling-Verfahren mit Bestandserfassung, Maßnahmenplan, Grünflächenstrategie und polit. Beschlussfassung).
Mit dem Label "StadtGrün naturnah" sollen nicht nur Einzelmaßnahmen, sondern ein systematisches Grünflächenmanagement honoriert werden. Relevant für die Bewertung sind daher alle bereits umgesetzten oder geplanten Grundsätze, Maßnahmen und Projekte aus den Bereichen Grünflächenunterhaltung, Interaktion mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Zielsetzung und Planung. Diese müssen nachvollziehbar dargelegt werden.
Eine lokale Arbeitsgruppe (LAG) mit Akteuren, die für eine naturnahe Gestaltung öffentlicher sowie größerer, privater Flächen bzw. deren Akzeptanz von Bedeutung sind, soll den einjährigen Prozess begleiten. Für die lokale Arbeitsgruppe (LAG) sind drei Treffen verpflichtend. Die Treffen der LAG dauerten in den Pilotkommunen circa zwei Stunden.
Die Stadt Göttingen rechnet sich Chancen aus, als eine von 15 Kommunen ausgewählt zu werden. Von den 295 ha Grünflächen werden bereits ca. 34% als Wiesen (100 ha) gepflegt, auf 75 ha sind Gehölzstrukturen vorhanden. Der städt. Baumbestand mit ca. 34.000 Bäumen ist beträchtlich. Blühstreifen nehmen bereits fast 1 ha ein. Naturnah ausgerichtete Kompensationsflächen wie z.B. Kiessee Süd, Streuobstwiesen und extensives Grünland erweitern das Spektrum. Die Konvertierung weiterer Grünflächen in ökologisch wertvollere Flächen soll im Rahmen eines Gesamtkonzepts für das Straßenbegleitgrün in 2018/2019 untersucht und entwickelt werden. (vgl. Motivationsschreiben – Stadt Göttingen). Durch die Teilnahme am Labeling-Verfahren kann der Blick auf die vielfältigen positiven Effekte innerstädtischer Grünflächen gelenkt werden, gleichzeitig werden Handlungsspielräume zur Förderung der biologischen Vielfalt aufgezeigt. Das Projekt bietet Anreize und Unterstützung – etwa in Form einer praxisnahen Handlungsanleitung oder einer systematischen Bestandserfassung von naturnahen öffentlichen Grünflächen. Zugleich werden die Kommunen während des Prozesses aktiv beraten, um attraktive Lebensräume für Menschen, Tiere und Pflanzen zu entwickeln.
Die Verwaltung schlägt vor, dass in der LAG folgende Institutionen mitarbeiten: FB Stadtgrün und Umwelt / Fachdienst Grünflächen und FD Umwelt, Baubetriebshof und Stadtforstamt, Politik, Umweltverbände, Flächeneigentümer (Städt. Wohnungsbau, Wohnungsgenossenschaft, GöSF...). In den Pilotkommunen bestanden die Gruppen aus 8 bis 30 Personen.
Aufgrund personeller Engpässe soll die Bewerbung der Stadt Göttingen für 2019 eingereicht werden. Grund sind personelle Veränderungen in den Organisationseinheiten FB 67 (Naturschutzbehörde) und BBH sowie Besetzung der FD-Leitung Stadtforstamt zum Herbst 2018.
Die Umstellung auf ein naturnahes Grünflächenmanagement verlangt häufig Anfangsinvestitionen, kann aber auch zu Kostensenkungen führen – dies ist von Kommune zu Kommune unterschiedlich.
Entwickelt wurde das Label im Rahmen des Kooperationsprojektes „Stadtgrün – Artenreich und Vielfältig“ des Bündnisses „Kommunen für biologische Vielfalt e.V.“ (Bündnis) und der Deutschen Umwelthilfe e.V. sowie unter Mitwirkung der fünf Partnerkommunen Frankfurt am Main, Hannover, Wernigerode, Kirchhain und Neu-Anspach. Das Projekt wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Xsiehe Anlage
Anlagen:
- Antrag der SPD und Bündnis90/Die Grünen-Ratsfraktion vom 01.02.2018 für den Rat am 16.02.2018 - Beschlussauszug der 5. Ratssitzung vom 16.02.2018 TOP 31 - Motivationsschreiben „StadtGrün naturnah“ (max. 2 Seiten) incl. Fotos, die den derzeitigen Zustand der Grünflächen dokumentieren - Ablaufplan Labeling „StadtGrün naturnah“ - Finanzielle Auswirkungen
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |