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Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüßt Herr Gerhardy Frau Prof. Vonhof, Hochschule der Medien Stuttgart, und Herrn Prof. Dr. Umlauf, Humboldt-Universität zu Berlin, die nachfolgend eine Zusammenfassung des Gutachtens zur Organisationsoptimierung und effektiven Personaleinsatzplanung in der Stadtbibliothek vorstellen (Anlage 3). Im Verlauf ihrer Ausführungen verweisen sie insbesondere darauf, dass die Stadtbibliothek Göttingen in nahezu allen Bereichen überdurchschnittlich effizient arbeite. Verbesserungswürdig seien nach Ansicht der Gutachter lediglich die Tätigkeiten der Stadtbibliothek im direkten Kundenkontakt („Frontoffice“) insbesondere in Bezug auf die nach ihrer Einschätzung zu geringen Öffnungszeiten. Von daher schlagen sie vor, die wöchentlichen Öffnungsstunden von derzeit 36 auf 51 Stunden zu erhöhen und sich dabei an den Öffnungszeiten des Einzelhandels zu orientieren. Frau Krompholz-Roehl führt ergänzend aus, dass die für eine Verlängerung der Öffnungszeiten erforderlichen Personalkapazitäten durch eine Fremdvergabe bisher selbst erbrachter Leistungen in den Bereichen Katalogisierung, Schutzeinbände und Medienbeschaffung („Backoffice“) für den Kundenservice bereitgestellt werden könnten. Frau Dr. Schlapeit-Beck führt nachfolgend aus, dass die Verwaltung sehr erfreut über die sehr guten Untersuchungsergebnisse für die Stadtbibliothek und die Zweigstellen sei, deren Bestand und Angebot von Seiten der Stadt Göttingen entgegen einem allgemeinen Trend aufrechterhalten und mit einem Neubau in Grone weiter verbessert werden soll. In diesem Zusammenhang dankt sie den Mitarbeiter/innen der Stadtbibliothek für ihr außerordentliches Engagement. Bezüglich des Gutachtens weist sie daraufhin, dass ab dem Folgetag das Gutachten im öffentlich zugänglichen Ratsinformationssystem hinterlegt werde. Weiterhin führt sie aus, dass die für die Hauptstelle vorgeschlagene Verlängerung der Öffnungszeiten sich an dem aufgrund von veränderten Schulzeiten und Freizeitverhalten gewandelten Nutzungsverhalten der Besucher orientiere. Für eine Abdeckung der lt. Gutachten durch die Umsetzung des Konzeptes entstehenden jährlichen Mehrkosten i. H. v. 25.000,- EUR (für Fremdvergaben) werde die Verwaltung ab 2014 eine Erhöhung der Jahresgebühr für Leseausweise von derzeit 17,- auf dann 20,- EUR vorschlagen und sie werde hierfür zu gegebener Zeit um die Zustimmung des Rates bitten. Hierfür erhielten die Nutzerinnen und Nutzer durch die Ausweitung der Öffnungszeiten eine deutliche verbesserte Leistung. Die Leseausweise für Kinder und Jugendliche blieben auch weiterhin kostenlos. Im Zusammenhang mit der Umsetzung der gutachterlichen Empfehlungen verweise sie auf zwei bisher durchgeführte Belegschaftsversammlungen, in deren Verlauf nach ihrer Aussage von Seiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter grundsätzlich Verständnis für die vorgeschlagenen Maßnahmen signalisiert wurde. Auf anschließende Nachfrage von Herrn Dr. Schleuß führt Frau Krompholz-Roehl aus, dass die 30- bis 50jährigen die Hauptgruppe der Nutzerinnen und Nutzer und der Samstag der besucherstärkste Tag sei. Auf weitere Nachfrage von Herrn Dr. Schleuß führt Herr Prof. Dr. Umlauf aus, dass eine Befragung der Nutzerinnen und Nutzer nicht Gegenstand des Auftrages gewesen und demgemäß keine Marktforschung betrieben worden sei. Grundsätzlich aber vertreten die Gutachter die Ansicht, dass eine Steigerung der Nutzerzahlen nur noch über eine Steigerung der Attraktivität durch u. a. Verlängerung der Öffnungszeiten und nicht mehr nur über eine intensivere Werbung zu erreichen sei. Auf Nachfrage führt Herr Beck aus, dass die Stadtbibliothek durch u. a. Stellenstreichungen und Sachmittelkürzungen (außer Medienetat) sowohl an der Umsetzung des Haushaltskonsolidierungskonzeptes als auch des EHP maßgeblich beteiligt sei. Auf Nachfrage von Frau Bank erklärt Frau Dr. Schlapeit-Beck, dass im Protokoll nachgereicht werde, seit wann der für die Leseausweis erhobene Betrag i. H. v. 17,- EUR genommen werde (Anm. der Verwaltung: zum 01.01.2011). Bezüglich der von Frau Bank nachgefragten möglichen Überlegungen im Zusammenhang mit einer Erhöhung des Familienbetrages erklärt Frau Krompholz-Roehl, dass eine Veränderung dieses Beitrages derzeit nicht geplant sei. Herr Prof. Dr. Umlauf erklärt auf Nachfrage von Frau Bank, dass die Jahresbeiträge für Leseausweise bei den ihm bekannten Bibliotheken zwischen 10 und 30 EURO liegen würden. Die Stadtbibliothek liege mit 17 EUR etwas unter dem Durchschnitt (17,43 EUR). Grundsätzlich gehe er davon aus, dass eine Erhöhung auf 20 EURO angesichts der Ausweitung der Öffnungszeiten insbesondere auch am Samstag unproblematisch sein werde. Frau Bank erklärt, dass die familienfreundlichere Gestaltung der Öffnungszeiten sehr begrüßt werde und wohl nur über eine moderate Erhöhung der Preise finanziert werden könne. In diesem Zusammenhang verweist sie auch auf die Öffnung der Universitätsbibliothek am Sonntag, die nach Aussage von Frau Dr. Sors aber über die in Göttingen erhobenen Studiengebühren finanziert würde. Frau Krompholz-Roehl führt auf Nachfrage aus, dass eine Veränderung der Öffnungszeiten sukzessiv erfolgen solle. So solle im Jahr 2013 eine Verlängerung am Samstag bis 16.00 Uhr und ab 2014 eine Verlängerung werktags bis 19.00 Uhr umgesetzt werden. Sollten die durch Verlängerung der Öffnungszeiten erhofften Einnahmen erzielt werden können, sei in einem letzten Schritt voraussichtlich im Jahr 2015 eine Ausweitung der Öffnungszeiten auf 19.00 Uhr und eine Abschaffung des bisherigen Schließtags am Mittwoch geplant. Bezüglich der von Herrn Gottwald angeregten späteren Öffnung erklärt Frau Krompholz-Roehl, dass es einen festen Kundenstamm von bis zu 150 Personen gebe, der die Bibliothek regelmäßig vormittags ab 10 Uhr aufsuche und der nicht verprellt werden sollte. Grundsätzlich würden Personalkapazitäten durch eine verringerte Präsenz von Aufsichten in den zu bestimmten Tageszeiten geringer genutzten Bereichen freigesetzt. Bezüglich der Wünsche und Gewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer verweist Herr Beck auf eine im Jahr 2014 geplante Nutzer- und Besucherbefragung, an der neben den anderen öffentlich subventionierten Göttinger Kultureinrichtungen auch die Stadtbibliothek teilnehmen werde. Bezüglich der von Frau Bank nachgefragten Ausweitung der Öffnungszeiten der Stadtteilbibliotheken erklärt Frau Krompholz-Roehl, dass dies zu gegebener Zeit geprüft werden könne. Anschließend dankt Herr Gerhardy insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtbibliothek für die geleistete Arbeit. |
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