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71. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung und Grundstücke
TOP: Ö 5
Gremium: Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke Beschlussart: ungeändert beschlossen
Datum: Do, 07.04.2011 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 19:20 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Ratssaal des Neuen Rathauses, Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen
Ort:
FB61/858/11 Bericht über die Fortsetzung der "Schnellbuslinie S5" und der Ausweitung der "Nachtbuslinie" auf die Nacht von Freitag auf Samstag
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage/sonstige Vorlage
Federführend:61-Fachbereich Planung, Bauordnung und Vermessung   
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis
Beschluss

Herr Koss erläutert, dass mit der im Oktober 2010 probeweise eingeführten Schnellbuslinie S5 erstmals eine direkte Verbindung zwischen Bahnhof und Uni-Nord-Gelände geschaffen worden sei

Herr Koss erläutert, dass mit der im Oktober 2010 probeweise eingeführten Schnellbuslinie S5 erstmals eine direkte Verbindung zwischen Bahnhof und Uni-Nord-Gelände geschaffen worden sei. Der Wunsch nach einer derartigen Direktverbindung sei von einzelnen Nutzern an die Stadt herangetragen worden, se jedoch auch im Rahmen des betrieblichen Mobilitätsmanagements deutlich geworden. Durch die S5 werde die Buslinie 5 in einigen Streckenabschnitten auf einen 15-Minuten-Takt verdichtet.

 

Zunächst sei – finanziert aus sog. Regionalisierungsmitteln – ein halbjähriger Probebebetrieb durchgeführt worden. Die Fahrgastzahlen hätten während dieser Zeit kontinuierlich gesteigert werden können, seien jedoch mit derzeit rd. 600 Fahrgästen/ Tag immer noch zu niedrig. Allgemein müsse man jedoch davon ausgehen, dass bei einer neu eingerichteten Buslinie verlässliche Werte zu deren Rentabilität erst nach rund 3 Jahren vorlägen. Nach den bisher gemachten Erfahrungen könne jedoch bereits jetzt festgehalten werden, dass es richtig gewesen sei, den Bahnhof als Ausgangspunkt der Linie zu wählen. Zwar komme nur etwa ein Drittel der Fahrgäste mit dem Zug, jedoch würden viele Umsteiger von anderen Buslinien am Bahnhof in die S5 umsteigen. Ebenso habe sich die Ausrichtung der Linie auf das Uni-Nord-Areal resp. das MPI bewährt; das MPI stelle das überwiegende Ziel der Fahrgäste der S5 dar.

 

Von den Nutzern der neuen Buslinie S5 sei z.T. bemängelt worden, dass die Abfahrtszeiten nicht auf den Schienen-Nahverkehr abgestimmt seien. Er bitte jedoch zu berücksichtigen, dass aufgrund der festen Taktung des städtischen Busverkehres eine Verschiebung der Abfahrtzeiten auf einer einzelnen Linie nicht ohne erhebliche Eingriffe in das gesamte Fahrplangefüge möglich sei. Man habe sich daher dazu entschieden, die Abfahrtzeiten der S5 am Bahnhof auf den Schienen-Fernverkehr auszurichten.

 

Auf der Grundlage von Fahrgastzählungen und Fahrgastbefragungen solle nun zunächst eine sorgfältige Evaluation durchgeführt werden. Parallel sollten die weiteren Modalitäten mit der Landesnahverkehrsgesellschaft geklärt und der Probebetrieb zum Wintersemester 2011/12 wieder aufgenommen werden. Angestrebt werde dann ein ganzjähriger Betrieb – jeweils zur Hälfte finanziert aus Regionalisierungsmitteln und aus städtischen Mitteln (jeweils rd. 125 TEUR); ggfs. könne auch die Universität zur Finanzierung beitragen. Der städtische Anteil müsste dann für 2012 etatisiert werden. Nach einem ganzjährigen Betrieb solle sich eine neuerliche Datenerhebung anschließen. Für 2013 sollte dann eine endgültige Entscheidung getroffen werden. Insgesamt müsse eine deutlich verbesserte Anbindung des Uni-Nord-Areales angestrebt werden. Ein dauerhafter Betrieb der S5 solle allerdings kostenneutral erfolgen und durch Verlagerungen im bisherigen Angebot finanziert werden. (Anmerkung des Protokollanten: Der Vortrag ist im System allris zu diesem Tagesordnungspunkt hinterlegt – wiedergegeben wurde daher nur der wesentliche Inhalt des Berichtes.

 

Herr Holefleisch bittet zu prüfen, ob die Poller im Burckhardtweg nicht wieder in Betrieb genommen werden könnten.

 

Ferner bittet Herr Holefleisch zu prüfen, ob die S5 nicht bis Nikolausberg – zumindest bis zum Ortseingang – durchgebunden werden könne. Der Ortsteil Nikolausberg verfüge derzeit über keine direkte Verbindung zum Bahnhof. Das Marketing für die S5 sei seines Erachtens gut gewesen, er wolle jedoch darauf hinweisen, dass das Marketing für eine derartige „Studentenlinie“ kontinuierlich betrieben werden müsse. I.Ü. sei er davon überzeugt, dass eine dauerhafte Akzeptanz der Linie nur erreicht werden könne, wenn die Linie ganzjährig – d.h. auch während der Semesterferien – betrieben werde.

 

Herr Koss erklärt, dass er den Vorschlag einer Durchbindung der S5 bis nach Nikolausberg prüfen wolle. Er verweise allerdings darauf, dass die Stadt in ihrer Eigenschaft als Aufgabenträger derartige Mehrleistungen auch finanzieren müsse. Der Ortsteil Nikolausberg sei mit einem 30-Minuten-Takt auch bereits vergleichsweise gut versorgt.  Im Rahmen der anstehenden Evaluierung müssten ohnehin detaillierte Fahrgastdaten erhoben werden; in diesem Rahmen könne dann auch ermittelt werden, ob tatsächlich eine entsprechende Nachfrage für die Relation Nikolausberg – Bahnhof bestehe.

 

Aus Sicht von Herrn Humke, werde eine Universitätslinie wie die S5 nur dann ausreichend attraktiv sein, wenn sie auch ganzjährig betrieben werde. Sofern die Finanzierung der Linie S5 ab 2013 durch entsprechende Kompensation im Liniennetz erfolgen solle, so bitte er rechtzeitig um Auskunft, welche Bestandteile des jetzigen Stadtbusangebotes eingeschränkt werden sollten. Herr Koss erläutert, dass hierzu noch keinerlei Aussagen getroffen werden könnten; eine endgültige Entscheidung müsse im Rahmen der Überarbeitung des Nahverkehrsplanes getroffen werden.

 

Auf Nachfrage von Herrn Humke erläutert Herr Dienberg, dass im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplanes auch grundsätzliche Überlegungen zur Neustrukturierung des Fahrplangefüges angestellt würden. In diesem Kontext könne dann ggfs. auch eine Ausrichtung der Linie S5 auf den Schienen-Nahverkehr erfolgen.

 

Nach Ansicht von Herrn Welskop sei das eingetreten, was er zu Beginn des Probebetriebes befürchtet habe: Nach Ende des halbjährigen Probebetriebes lägen noch keine belastbaren Zahlen vor. Er befürchte, dass für eine dauerhafte Finanzierung der Linie der haushaltsrechtliche Spielraum nicht ausreiche. Herr Dienberg verweist erneut darauf, dass der städtische Zuschuss erst 2012 haushaltswirksam werde und dass ab 2013 im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplanes ein kostenneutraler Betrieb angestrebt werde.

 

Herr Welskop bittet darum, eine Durchbindung der Linie S5 bis nach Nikolausberg ernsthaft zu prüfen; ggfs. unter Einbeziehung der ehemaligen Buswendeschleife „Kleestieg“.

 

Aus Sicht von Herrn Klatt sei es von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz der Linie, dass diese ganzjährig und im Taktverkehr angeboten werde; bezüglich der Linie S5 wolle er die Vorlage der Verwaltung daher mittragen.

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Sodann geht Herr Koss auf das Nachbusangebot ein und erläutert den diesbezüglichen Abschnitt der Verwaltungsvorlage. Zwar seien auch bei diesem Angebot in der Nacht von Freitag auf Samstag die Fahrgastzahlen vergleichsweise gering, würden jedoch kontinuierlich steigen. Mittlerweile sei eine Nachfrage erreicht, die dem Niveau des bereits seit mehreren Jahren betriebenen Nachtbusses in der Nacht von Samstag auf Sonntag entspreche. Die Erlöse seien insgesamt jedoch gering; es handele sich hier um ein reines Serviceangebot. Das Nachbusangebot müsse insgesamt im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplanes überprüft werden; ggfs. könne auch ein gesonderter Tarif eingeführt werden. Bis dahin schlage die Verwaltung allerdings vor, das Angebot im bisherigen Umfang weiterzuführen. Wenn das Angebot jetzt eingeschränkt werde, dann werde damit die Nachfrage nachhaltig geschädigt.

 

Herr Welskop spricht sich dafür aus, dass im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplanes das bisherige Nachtbusangebot kritisch hinterfragt werde. Bis dahin könne er jedoch einen Weiterbetrieb der Nachtbusse mittragen. Auf Nachfrage von Herrn Friebe erläutert Herr Koss, dass die Ausweitung des Angebotes auf die Nacht von Freitag auf Samstag Mehrkosten von rd. 18,5 TEUR p.a. verursacht habe. Allerdings sei im Stadtgebiet der Betrieb von Nachtbussen deutlich günstiger, als eine Ruftaxi-Lösung, wie sie im übrigen Kreisgebiet betrieben werde.

 

Herr Welskop kritisiert, dass seitens der GöVB für dieses Angebot bislang keinerlei Marketing betrieben worden sei. Herr Dienberg teilt diese Einschätzung; auch das Marketing für die S5 sei nicht optimal gewesen. Herr Holefleisch schlägt vor, dass bei derartigen Tagesordnungspunkten künftig ein Vertreter der GöVB teilnimmt; ggfs. könne sich der neue Geschäftsführer der GöVB in einer der nächsten Ausschuss-Sitzungen vorstellen. Herr Dienberg regt an, dass der „Arbeitskreis Netz“ wieder belebt wird; Herr Klatt unterstützt diesen Vorschlag.

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Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig:

Anlagen:  
  Nr. Status Name    
Anlage 1 1 öffentlich Fortsetzung Schnellbuslinie S5 07042011 (840 KB)      
Der Verwaltungsausschuss möge beschließen:

Der Verwaltungsausschuss möge beschließen:

 

Dem Bericht der Verwaltung über die Fortsetzung der "Schnellbuslinie S5" und der Ausweitung der "Nachtbuslinie" auf die Nacht von Freitag auf Samstag wird zugestimmt. Die im letzten Jahr neu eingerichteten ÖPNV-Angebote werden weitergeführt.

 
 

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