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10. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Göttingen
TOP: Ö 10
Gremium: Rat Beschlussart: an Ausschuss verwiesen
Datum: Fr, 08.02.2008 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:10 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Ratssaal des Neuen Rathauses, Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen
Ort:
B' 90/036/08 Antrag der Bündnis90/Die Grünen-Ratsfraktion betr. 'Spätere Anfangszeiten an Grundschulen und weiterführenden Schulen in Göttingen'
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage/sonstige Vorlage
Federführend:Bündnis 90/Die Grünen-Ratsfraktion Beteiligt:Oberbürgermeister
    Dezernat B - Personal, Schule und Jugend
   40-Fachbereich Schule
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis
Beschluss

Bürgermeisterin Lankeit teilt mit, dass der Verwaltungsausschuss empfohlen habe, diesen Antrag zur weiteren Beratung in den Sc

 

Bürgermeisterin Lankeit teilt mit, dass der Verwaltungsausschuss empfohlen habe, diesen Antrag zur weiteren Beratung in den Schulausschuss zu überweisen.

 

Anschließend verliest und Begründet Ratsherr Becker den Antrag der Bündnis90/Die Grünen-Ratsfraktion.

Er teilt u.a. mit, dass dieser Antrag jetzt gestellt werde, da man als Schulträger seit mehreren Jahren an der Neuorganisation des Schulsystems arbeite und zunehmend Schulen zu Ganztagsschulen gewandelt werden sollen.

Mit der Veränderung der Schulanfangszeiten fasse man ein Thema an, dass seit Gründung der Bundesrepublik bis heute keine nennenswerten Veränderungen erfahren habe.

Die klassische Halbtagsschule, die früh morgens beginne um sie möglichst früh wieder beenden zu können, sei in vielen Köpfen von Lehrern, Eltern und Schülern kaum noch wegzudenken.

Bei den Diskussionen um ganztätigen Schulbetrieb dürften aber die Anfangszeiten nicht unangetastet bleiben, die schon aus organisatorischen Gründen verändert werden müssten.

Er verspreche sich von den Veränderungen der Anfangszeiten auch Verbesserungen bei den Schülertransporten, die dann auch mit Nichtschülern und -lehrern besser ausgelastet werden könnten.

Der wichtigste Punkt allerdings sei die These, dass man erst mit den Veränderungen der Anfangszeiten eine echte Ganztagsschule organisieren könne. Es sollte durchaus machbar sein, dass ein ganztägiger Schulbetrieb auch in den Zeiten von 8.30 Uhr bis ca. 16.00 Uhr stattfinden könne. Auch das Thema „Mittagessen“ könne aus anderen Gesichtspunkten diskutiert werden.

Letztlich dürfe nicht vergessen werden, dass die Verlängerung der Schule am Nachmittag auch eine gewisse soziale Funktion habe.

Gerade in sozial schwächeren Schichten, deren Kinder nicht wie andere in den Genuss von Vereinsaktivitäten oder sonstigen Freizeitgestaltungen kommen könnten, böten veränderte Anfangszeiten auch eine sinnvolle Alternative zu den immer häufiger auftretenden Freizeitaktivitäten wie Fernsehen und Videospielen.

Eine Beratung mit Vertretern der Eltern, Schüler und Lehrern im Fachausschuss sei sehr wichtig, bevor Fakten geschaffen werden könnten. Ein Zeitdruck bestehe nicht.

 

Beigeordneter Humke-Focks weist darauf hin, dass es hierzu noch einige Fragen zu beantworten gelte. So müsse z.B. die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit überprüft und berücksichtigt werden. Die Betreuung der Kinder durch qualifiziertes Fachpersonal muss ebenso hinterfragt werden wie die Anregung, Eltern, Betriebe und sonstige zu beteiligende Institutionen mit „ins Boot“ zu bekommen.

All dies könne im Schulausschuss beraten werden, deshalb stimme die GöLINKE-Ratsfraktion einer Überweisung auch zu.

 

Ratsherr Dr. Neumann teilt mit, dass bekanntermaßen der Weg zu einem Ganztagsschulsystem sehr lang sei und man daher nicht mit allzu großen Erwartungen in die Beratungen gehen dürfe.

 

Beigeordneter Güntzler weist ebenfalls darauf hin, dass es sicherlich viele Punkte zu hinterfragen gelte. So könne z.B. neben den bereits genannten Aspekten auch Fragen danach entstehen, wie sich ein verlängerter Schulbesuch auf Vereinsmitgliedschaften auswirken könnte.

Als Vorsitzender des Sportausschusses sei ihm bekannt geworden, dass es immer schwerer werde, Kinder und Jugendliche für sportliche Aktivitäten in Vereinen zu begeistern. Dies könne möglicherweise durch veränderte Anfangszeiten noch verstärkt werden und Auswirkungen auf die Nutzungsmöglichkeiten der Sportstätten selbst haben.

Er freue sich auf eine intensive Diskussion im Fachausschuss.

 

Ratsherr Schröter teilt abschließend mit, dass die FDP-Ratsfraktion sich noch keine abschließende Meinung zu diesem Thema gebildet habe und stimme daher einer Überweisung in den Schulausschuss zu.

Anschließend beschließt der Rat einstimmig, den folgenden Antrag in den Schulausschuss zu überweisen:

 

Anschließend beschließt der Rat einstimmig, den folgenden Antrag in den Schulausschuss zu überweisen:

Der Rat möge beschließen:

Der Rat möge beschließen:

 

Die Verwaltung soll prüfen, ob eine Verschiebung der Schulanfangszeiten für die Göttinger Grundschulen und die weiterführenden Sekundarschulen von kurz vor 8.00 Uhr (derzeitige Regelung) auf einen späteren Zeitpunkt, zum Beispiel auf 8.30 bis 8.45 Uhr möglich und sinnvoll ist. Besonders zu prüfen ist dabei, ob diese Änderung, für den schulischen Ablauf - insbesondere bei Ganztagsschulen - von Vorteil ist, sich günstig auf den Schülertransport auswirkt und von SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen akzeptiert wird.

Bei der Untersuchung sollen Grundschulen und weiterführende Schulen gesondert betrachtet werden.

Gemeinsam mit dem Landkreis ist zu klären, welche Auswirkungen eine mögliche Änderung der Schulanfangszeiten für die Berufbildenden Schulen hat.

 
 

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