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Frau Bury verweist auf den vom Rat in den Schulausschuss überwiesenen Änderungsantrag der Bündnis 90/Die Grünen und SPD-Ratsfraktionen zum Antrag der CDU-Fraktion. Frau Stobbe sagt, dass es in dem Änderungsantrag darum ginge, die Prüfung, in welchem Umfang das Schulangebot erweitert werden könne, weiter zu fassen. Frau Wucherpfennig ergänzt, dass es in Göttingen nicht genügend Schulplätze gebe. Die SPD-Ratsfraktion wolle noch einen Ergänzungsantrag einbringen. Dieser sehe die Einbeziehung einer neuen Schulform, basierend auf dem Konzept der „Dualen Schule“, vor. Damit rücke man die Schülerinnen und Schülern in den Fokus, auf die das in Göttingen bislang vorhandene Schulangebot nicht passe. Der Ergänzungsantrag ist dem Protokoll als Anlage beigefügt. Frau Güntzler findet dieses Konzept grundsätzlich gut. Auch ihr gehe es darum, in Göttingen eine Schulform zu installieren, in der Schüler/Innen auch praktisch an das Berufsleben herangeführt werden könnten. Es sei aber wichtig, dass aus dem Schulnamen die Schulform klar ersichtlich sei, z. B. durch die Bezeichnung „Duale Oberschule“. Herr Ralle meint, dass es zunächst wichtig sei, herauszufinden, welche Schule für welche Schülerklientel gebraucht werde. Dies solle die Verwaltung prüfen. Frau Bury ist ebenfalls für einen entsprechenden Prüfauftrag. Mit der Ergänzung des Antrags bestünde jedoch die Möglichkeit, der Verwaltung das System der Dualen Schule mit an die Hand zu geben. Herr Becker sagt, es sei klar, dass ein neuer Schulstandort benötigt werde. Es gebe hier zwar einen großen Druck, aber eine neue Schule brauche ein gutes, durchdachtes und gut vorbereitetes Konzept, um in der Göttinger Schullandschaft bestehen zu können. Dieses zu erarbeiten sei bis zum Schuljahr 2019/20 nicht möglich; realistisch sei ein Start der Schule zum Schuljahr 2020/21, wenn ein Konzept bis Februar 2020 vorliege. Zuerst müsse man die Verwaltung um Prüfung bitten, in welchem Umfang, an welchem Standort, für welche Schüler/innen das Schulangebot benötgit werde, ohne bestimmte Schulformen vorzugeben. Herr Siepmann hät es für spannend, eine Versuchsschule zu diskutieren, allerdings bestehe kein Zeitdruck, weil der Termin 01.08.19 ohnehin nicht realistisch sei. Herr Freyjer meint, dass man schon jetzt wisse, dass es um die Unterbringung der leistungsschwachen Schüler/innen ginge. Auch brauche man eine Alternative für die Schüler/innen der Martin-Luther-King-Schule nach Ende des Bestandsschutzes und für Schüler/innen, die an den Gymnasien nicht bestehen könnten. Das System der Dualen Schule sei im Stadtelternrat auf Interesse gestoßen. Er sehe Schwierigkeiten, eine neue Schule zeitnah installieren zu können. Die Schulform sollte zunächst offen gehalten werden. Es käme mehr auf das Konzept als auf den Namen der Schule an. Herr Lieske ist der Meinung, dass eine gute Schule ein gutes Konzept benötige. Die Verwaltung könne einen ensprechenden Prozess gut in Gang bringen. Eine neue Schulform zu etablieren, beträfe die Vereinbarung mit dem Landkreis Göttingen über das gemeinsame Schulangebot. Die Belange der IGS Bovenden müssten von der Stadt Göttingen mit bedacht werden. Der Landkreis habe an der IGS Bovenden die Vierzügigkeit herbeiführen wollen, was aber der Vereinbarung mit der Stadt widersprochen hätte. Darauf habe die Stadt den Landkreis hingewiesen. Würde in Göttingen eine Versuchsschule installiert werden, greife § 59 a NSchG weiterhin nicht und die Gesamtschulen würden weiterhin ersetzende Schulform bleiben. Er sei in Kontakt mit dem Bischöftlichen Generalvikariat. Das Bistum wolle auch weiterhin in Göttingen als Schulträger präsent sein. Seiner Einschätzung nach werde auch der neue Bischof einer Übernahme der Schulträgerschaft für die Bonifatiusschule II durch die Stadt Göttingen nicht zustimmen. Man müsse also bedenken, dass diese Schule auch neben einer neuen städtischen Schule weiter bestehen werde. Die von der SPD eingebrachte Idee der „Dualen Schule“ könne man, unter Einbeziehung der Landesschulbehörde, gut in einer kommunalen Arbeitsgruppe diskutieren. Eine neue Schule kurzfristig - zum Schuljahr 2019/20 - zu installieren sei nicht möglich. Daher müssten voraussichtlich zwischenzeitlich weitere Klassen an den vorhandenen Schulen eingerichtet werden, um alle Schüler/innen unterbringen zu können. Eine neue Schule werde es erst zum Schuljahr 2020/21 geben können. Frau Bury bittet die Verwaltung, bis zur nächsten Schulausschusssitzung eine Stellungnahme vorzulegen. Frau Wucherpfennig möchte mit der neuen Schule die bestehenden Probleme lösen, lösgelöst von einer ideologischen Diskussion. Das Konzept der Dualen Schule, das die Möglichkeit biete, die Berufsvorbereitung stärker in den Fokus zu rücken, sollte bei der Verwaltungsvorlage berücksichtigt werden. Frau Güntzler möchte, dass die Verwaltung eine Schule installiert, die in der Göttinger Schullandschaft gut angenommen werde. Der Fokus solle dabei auf Schüler/innen liegen, die nicht unbedingt das Abitur, sondern einen Beruf - z. B. im Handwerk – anstrebten. Herr Dr. Häntsch fände es ebenfallls wichtig, dass die Schule gut angenommen werde. Dabei sei nicht entscheidend, ob es sich um eine Oberschule oder eine Duale Schule handele. Über die Schulform müssten letztendlich die Gremiem entscheiden. Er würde dafür stimmen, bei dem Änderungsantrag der Bündnis 90/Die Grünen- und SPD-Ratsfraktionen zum CDU-Antrag zu bleiben, da dieser alles Wichtige umfasse. Fau Stobbe ist eine Entlastung der Gesamtschulen wichtig. Die Oberschule halte sie jedoch nicht für die geeignete Schulform. Wichtig sei die Frage, welche Intention die Eltern bei der Schulanmeldung ihrer Kinder hätten - § 59a NSchG sei da nicht entscheidend. Herr Freyjer weist darauf hin, dass die Anzahl der Auszubildenden zurückgehe. Beim Übergang von der Schule in den Beruf müsse man ansetzen, um für die Gesellschaft etwas zu verbessern. Daher blicke der Stadtelternrat z. B. auf die Bonifatiusschule II und er finde auch die Duale Schule spannend. Das Verfahren sollte offen gehalten und für Göttingen die beste Schulform herausgesucht werden. Frau Bury ist für ein durchlässiges Konzept mit einem hohen integrativen Ansatz, das von Anfang an funktioniert. Sie sehe als Alternative zu den Gymnasien nicht nur Gesamtschulen; leider gebe es in der Stadt ein anderes Schulangebot zur Zeit nicht. Die Duale Schule führe zu allen Schulabschlüssen. Wichtig sei in Göttingen ein weiteres Schulangebot neben Gymnasien und Gesamtschulen. Herr Lieske würde es begrüßen, in die Planungen einer neuen Schule Kolleginnen und Kollegen aus den Haupt- und Realschulen und weitere Kenner der örtlichen Situation sowie auch die Bonifatiusschule II einzubeziehen.
Anschließend beschließt der Schulausschuss einstimmig:
Der Fachbereich Schule wird gebeten zu prüfen, in welchem Umfang und mit welchem Profil das Schulangebot in der Stadt Göttingen erweitert werden muss, um allen Schülerinnen und Schülern in der Stadt Göttingen gerecht zu werden und individuell und leistungsorientiert zu fördern. Geprüft werden soll dafür das leerstehende Schulgebäude der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schule, ein erweitertes Angebot an der Bonifatiusschule II in Absprache mit dem Bistum oder die Heinrich-Heine-Schule, soweit sie von keiner anderen weiterführenden Schule weiter genutzt werden kann.
Einwohner- und Einwohnerinnenfragestunde Herr Zywicki, Geschäftsführer der VHS Göttingen/Osterode, stellt sich vor und informiert darüber, dass die bisher von der VHS angemieteten Räume der Hans-Christian-Anderson-Schule ab dem 01.08.19 nicht mehr zur Verfügung stünden. Der Mietvertrag sei Ihnen gekündigt worden. Herr Zywicki fragt, ob Schulräume - z. B. die derzeit leer stehende Käthe-Kollwitz-Schule - von der VHS angemietet werden könnten, damit die Kurse aus dem Bereich „2. Bildungsweg“ weitergeführt werden könnten. Herr Lieske fragt nach, ob Herr Zywicki auch beim Landkreis Göttingen vorstellig gewesen sei. Herr Lieske zeigt sich zuversichtlich, dass für die VHS eine Lösung gefunden werde. Innerhalb der Stadtverwaltung sei man diesbezüglich bereits im Gespräch. Frau Stobbe sagt, dass es für die Schülerinnen und Schüler in den laufenden Kursen eine Perspektive geben müsse. Die Kurse müssten weitergeführt werden können. Eine zumindest übergangsweise Unterbringung der VHS in den Räumen der Käthe-Kollwitz-Schule könnte helfen. Eine Mitarbeiterin der VHS weist darauf hin, dass 80 % der Schülerinnen und Schüler aus der Stadt Göttingen stammten. Diese holten an der VHS Ihre Schulabschlüsse nach. Dafür werde ein Schulgebäude benötigt. Herr Zywicki weist darauf hin, dass sich die VHS bereits etliche Gebäude angeschaut habe. Leider sei es sehr schwierig auf dem freien Markt geeignete Schulräume zu bekommen. Die VHS ziehe auch einen Neubau in Betracht, brauche aber zunächst kurzfristig und zumindest übergangsweise eine Unterkunft. Frau Bury bittet Herrn Lieske, diese Informationen in die verwaltungsinternen Gespräche mitzunehmen.
Herr Kuckuck, Elternvertreter der Martin-Luther-King-Schule, fragt nach einer Antwort des Dezernenten auf sein Schreiben bzgl. der Finanzierung von Sozialarbeiterstellen an der Martin-Luther-King-Schule. Herr Lieske erklärt, dass das Schreiben ebenfalls an den Oberbürgermeister gerichtet war. Die Beantwortung des Schreibens oblag daher dem Oberbürgermeister. Eine Antwort sei erfolgt. Die Thematik werde Gegenstand der Haushaltsberatungen sein. Denkbar wäre, die Mittel dem Budget des FB Jugend zuzuordnen. Das müsse letztlich der Rat entscheiden. Frau Bury weist darauf hin, dass das Land bedauerlicherweise keine Finanzierung von Sozialarbeiterstellen in den Förderschulen vorgesehen habe. Ein während der Sitzung des Schulausschusses von Herrn Kuckuk persönlich übergebenes Schreiben zu dem Thema ist dem Protokoll als Anlage beigefügt.
Frau Heine, Elternvertreterin der Bonifatiusschule II, fragt, wie die Stadt dem Brief des Bistums begegnen wolle. Der Brief ist dem Protokoll als Anlage beigefügt. Herr Lieske antwortet, dass die Stadt Göttingen es begrüßen würde, wenn die Boni II mehr Schüler/innen aufnehmen könnte. Daher habe der Rat auch der Erhöhung des Anteils nichtkatholischer Schüler/innen an der Schule zugestimmt, die es der Boni II ermögliche, mehr Schüler/innen aufzunehmen. Die Zusammenarbeit mit dem Leiter der Schulabteilung des Generalvikariats, Herrn Dr.Wächter, erachte er als vertrauensvoll. Frau Stobbe versteht das Schreiben als Bitte, ins Gespräch zu kommen. Die Verwaltung solle dafür die Gelegenheit schaffen. Frau Güntzler hält dies ebenfalls für wichtig. Die Bonifatiusschule II sei eine Schule, die gut angenommen werde und zur Göttinger Schullandschaft gehöre.
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