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17. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Jugendhilfeausschusses
TOP: Ö 4
Gremium: Jugendhilfeausschuss Beschlussart: (offen)
Datum: Di, 13.11.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 18:42 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum CHELTENHAM (118), Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen (barrierefrei)
Ort:
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Frau Alvarez und Herr Storz berichten über die Arbeit der evangelischen Gemeinde St. Jacobi. Die Gemeinde führe seit 30 Jahren eine Schulaufgabenhilfe durch. Diese betreue etwa 15 Kinder pro Tag und 40 bis 45 unterschiedliche Kinder aus allen Schulbereichen im Laufe eines Schuljahres. Man kooperiere mit dem Projekt LISA im Iduna-Zentrum, da viele Kinder, die man betreue, Roma seien. Ziel sei es, mit den 12 bis 15 Mitarbeitern möglichst eine Einzelbetreuung der Kinder zu ermöglichen, da fast alle Kinder Migrationshintergrund hätten, um so die Motivation und Integration der Kinder zu fördern. Dafür stünden insgesamt vier Räume zur Verfügung. Einmal im Jahr veranstalte man ein Sommerfest, um Kontakt zu den Familien herzustellen. Insgesamt habe die Schulaufgabenhilfe einen Jahreshaushalt von etwa 18.000,- €. Das Defizit des letzten Jahres habe man aus einer Rücklage decken können. Die Raumsituation sei gut, allerdings sehe man mittel- bis langfristig erheblichen Sanierungsbedarf.

 

Herr lscher bestätigt die gute Zusammenarbeit, die auch notwendig sei, da die Kinder aus dem Iduna-Zentrum nicht im Ganztagsangebot der Brüder-Grimm-Schule angemeldet würden. Dies liege zum einen daran, dass aus kulturellen Gründen Erziehung zu Hause stattfinde, nicht in Institutionen. Zum anderen gebe es keine positiven Vorbilder, was Bildung angehe. Frau Alvarez ergänzt, dass man bei den Kindern viel Erziehung nachholen und Vertrauen aufbauen sse. Man stehe auch in Kontakt zu den Lehrern, um die Hausaufgabenhilfe zu ermöglichen, da die Kinder zum Teil nicht erfassen würden, welche Arbeiten sie zu erledigen haben.

 

Frau Leinbaum und Herr Elsas berichten von der Tätigkeit des CVJM. Das Angebot halte man an vier Tagen jeweils von 13 bis 16 Uhr vor. Man betreue 21 Kinder. Der Einzugsbereich umfasse grundsätzlich die Hölty-, Bonifatius-, Albani- und Brüder-Grimm-Schule. In diesem Jahr kämen die Kinder aber vorrangig aus der Albanischule. Man hole die Kinder täglich von der Schule ab und führe sie zu den Räumen des CVJM. Dort gebe es eine kurze Spielphase, bevor ein Mittagessen gereicht werde. Darauf folge die Erledigung der Hausaufgaben und schließlich eine Phase für freies Spielen. Die Eltern würden sich bewusst für dieses Angebot entscheiden statt einer Betreuung in der Schule. Das Angebot finanziere sich aus Zuschüssen sowie Elternbeiträgen. Im Schuljahr 2017/18 habe man Eigenmittel von 4.300,- € eingesetzt, um das Defizit zu decken.

 

Sie antworten auf Fragen aus dem Ausschuss. Nachfrage für eine Betreuung über 16 Uhr hinaus gebe es nicht, aber für eine Betreuung am Freitag. Man gehe davon aus, dass dieses Angebot der schulischen Betreuung vorgezogen werde, da man sich mehr eingebunden bzw. wahrgenommen fühle. Herr Lieske meint, dass man sich mit den Ursachen auseinandersetzen müsse, warum Eltern Ganztagsbetreuung an Schulen nicht wahrnehmen würden.

 

Frau Schattke und Herr Dr. Bonder erläutern die Arbeit der Arbeiterwohlfahrt im Jugendhaus Lönsweg. Der tägliche Betreuungsablauf entspreche dem beim CVJM. Die auf die Erledigung der Hausaufgaben entfallende Zeit variiere je Kind. Die Kinder kämen komplett aus dem Grundschulbereich. Etwa 10 bis 15% hätten einen Migrationshintergrund. Es gebe vor Ort auch ein Hortangebot, was daran liege, dass das Ganztagsangebot an der Lohbergschule aus räumlichen Gründen noch nicht den gesamten Bedarf abdecken könne. Das Angebot der Schulaufgabenbetreuung und das Hortangebot seien aber deutlich getrennt. Die Gründe, warum Eltern sich hierfür entscheiden würden statt für ein Ganztagsangebot seien vielfältig. Zum Beispiel schätzen manche die größere Flexibilität. Sie antworten auf Anfrage, dass die Einnahmen für das Hausaufgabenangebot nicht auskömmlich seien, alle Ausgaben zu decken.

 

Herr Dr. Hermann fragt, welche Elternbeiträge genommen würden. Herr Elsas meint, der CVJM würde 51,- € pro Tag erheben (Anmerkung des Protokollführers: Wenn die Eltern eine Betreuung an drei Tagen die Woche buchen, beträgt der monatliche Beitrag 153,- €). Frau Schattke meint, dass die Arbeiterwohlfahrt einen Beitrag zu dem Verpflegungskosten erhebe.

 

Herr Friebe äert, dass man klären sollte, ob die Träger eventuell Mittel im Rahmen des Bildungs- und Teilhabegesetzes erhalten könnten. Herr Lieske hrt aus, dass das Bildungs- und Teilhabegesetz in Göttingen im Hinblick auf Mittagessen gut, im Hinblick auf Lernförderung mangelhaft genutzt werde. Hieran müsse man arbeiten.

 

 

 

 

 
 

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