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Herr Dienberg erläutert, dass verschiedene Planungsstadien des Vorhabens bereits mehrfach im Ausschuss vorgestellt worden seien; insbesondere sei die Frage der Aufteilung des Straßen- und Verkehrsraums umfänglich diskutiert worden. Die Eckpunkte hinsichtlich Kubatur und Gestaltung des künftigen Baukörpers seien im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens bestimmt worden. Die aktuellen Planungen sollten heute vorgestellt werden. Die bauliche Realisierung des Vorhabens werde eng mit den städtischen Tiefbaumaßnahmen in diesem Bereich synchronisiert werden müssen.
Frau Müller ergänzt, dass der benannte Wettbewerb in Abstimmung mit der Stadt im vergangenen Sommer durchgeführt worden sei; hierbei seien insgesamt 5 Teilnahmeentwürfe beurteilt worden. Das ausgewählte Architekturbüro habe dann auf der Grundlage des Siegerentwurfes die Planungen weiter konkretisiert und detailliert ausgearbeitet. Hierzu werde Frau Eckhoff vom Büro Weinmiller-Architekten/ Berlin vortragen.
Frau Eckhoff erläutert, dass im Untergeschoss, im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss jeweils Verkaufsflächen vorgesehen seien. Die Verkaufsflächen würden sich voraussichtlich in 2 größere Geschäfte und 4 kleinere Einheiten – eine davon ggfs. als Kaffee genutzt – gliedern. Das 2. und 3. Obergeschoss sei für Wohnnutzungen vorgesehen; in diesem Bereich solle das Gebäude in zwei Riegeln ausgebildet werden. Der dazwischenliegende Raum – die Dachfläche des 1. Obergeschosses – solle als Dachgarten dienen. Die Wohnungen sollten jeweils zum Dachgarten oder zur Stadt hin ausgerichtet werden. Die Gewerbeflächen würden jeweils über große Fensterflächen verfügen, während für die Wohnungen im 2. Obergeschoss französische Fenster vorgesehen seien. Das 3. Obergeschoss werde über Gaubenfenster verfügen. Die Fassade werde im Erdgeschoss mit Naturstein verkleidet. Die Hof-Fassade werde ähnlich gestaltet, wie die Straßenfassade, jedoch in der Materialität etwas reduziert.
Herr Feuerstein erklärt, die vorgestellten Planungen bezüglich Kubatur und Gestaltung grundsätzlich zu begrüßen; Bedenken habe er jedoch hinsichtlich einer möglichen Beeinträchtigung der benachbarten Ev.-Reformierten Gemeinde. Frau Müller erläutert hierzu, dass Gespräche mit der Gemeinde geführt worden seien. Zwar seien diese noch nicht abgeschlossen, nach ihrer Wahrnehmung sei man jedoch auf einem guten Weg, hier eine einvernehmliche Lösung erzielen zu können.
Auch Herr Holefleisch unterstützt die vorgestellten Planungen; die Gestaltung der Baukörper sei sehr qualitätsvoll. Allerdings sei die Frage der Fahrradstellplätze seines Erachtens noch nicht befriedigend gelöst. Frau Müller erklärt, dass die für die Bewohner nachzuweisenden Fahrradstellplätze in der Tiefgarage angeordnet werden sollten, während weitere ebenerdige Stellplätze im Südosten des Grundstücks geplant seien. Nach Ansicht von Herrn Holefleisch sei dies praxisfern; es müssten deutlich mehr ebenerdige Stellplätze auf dem Grundstück angeboten werden. Ein „zweites Kaufland“ müsse verhindert werden. Frau Müller entgegnet, dass im unmittelbaren Umfeld weitere Fahrradstellplätze auf öffentlichem Grund vorgesehen seien; zum Teil würden diese auch durch den Vorhabenträger finanziert. Herr Holefleisch verweist darauf, dass der Platz jetzt schon nicht ausreiche, obschon das Gebäude derzeit leer stehe. Er prognostiziere, dass ohne weitere Fahrradstellplätze im unmittelbaren Umfeld der Geschäftseingänge keine befriedigende Lösung dieser Frage erreicht werden könne. Er werde dem Bebauungsplan so lange nicht zustimmen können, wie kein ausreichendes Angebot an Fahrradstellplätzen sichergestellt sei. Herr Dienberg erklärt, dass allen Beteiligten klar sei, dass hier eine gute Lösung erforderlich sei und dass dies wohl nur erreicht werden könne, wenn mehr Fahrradstellplätze angeboten würden, als bisher vorgesehen. Der Bedarf an bauordnungsrechtlich erforderlichen Fahrradstellplätzen könne natürlich beziffert werden, aber dies decke nicht den Kundenverkehr ab. Gerade für diesen müsse jedoch unstrittig ein ausreichendes und attraktives Angebot vorgehalten werden. Die Überlegungen hierzu seien allerdings noch nicht abgeschlossen; diese Aufgabe müsse noch gelöst werden.
Auf Nachfrage von Frau Dr. Sakowsky erläutert Frau Hoffmann, dass der Neubau hinsichtlich des Kfz-Verkehrs (Lieferverkehr und Bewohner) auch weiterhin über die Jüdenstraße erschlossen werden solle; diese Erschließungssituation treffe i.Ü. auf eine Vielzahl der Innenstadtgeschäfte zu.
Aus Sicht von Frau Oldenburg sei es sehr erfreulich, dass für einen Neubau ein Satteldach vorgesehen sei. Dies sollte beispielgebend für andere Innenstadt-Baumaßnahmen sein. Allerdings plädiere sie dafür, dass in Bereichen, wo der verbleibende Gehweg nur eine vergleichsweise geringe Breite aufweise, keine Fahrradbügel vorzusehen. Im Übrigen bitte sie darum, verstärkt gegen Schrottfahrräder in der Innenstadt vorzugehen.
Auf weitere Nachfrage von Frau Dr. Sakowsky teilt Frau Hoffmann mit, dass hinsichtlich der Gestaltung und Aufwertung des kleinen Platzbereiches im Norden des Vorhabens die Verwaltung bereits Kontakt mit dem Büro WES aufgenommen habe; hierbei handele es sich um das gleiche Büro, welches seinerzeit den Wettbewerb zur Gestaltung der Fußgängerzone gewonnen habe und daher inhaltlich auch für die Umgestaltung der südlichen Weender Straße verantwortlich zeichne. Die Gestaltung des Platzes solle hinsichtlich der Materialität auf die unmittelbar angrenzenden Straßenbaumaßnahmen abgestimmt werden. Ggfs. könnten auf dem Platz auch noch weitere Fahrradstellplätze positioniert werden. Frau Dr. Sakowsky plädiert dafür, auch die Belange der Ev.-Reformierten Gemeinde zu berücksichtigen; ggfs. könne im Rahmen der heutigen Sitzung hierzu auch ein Vertreter der Gemeinde gehört werden.
Aus Sicht von Herrn Nier füge sich der architektonische Entwurf sehr gut in die umgebende Bebauung ein. Er stimme allerdings mit seinen Vorrednern dahingehend überein, dass die Frage der Fahrradstellplätze noch nicht befriedigend gelöst sei. Auf Nachfrage von Herrn Nier teilt Frau Müller mit, dass in dem Neubaukomplex rd. 40 – 45 Wohnungen entstehen sollten. Auf Nachfrage von Frau Binkenstein ergänzt Frau Müller, dass verschiedene Wohnungsgrößen geplant seien; keine Wohnung werde jedoch weniger als 30 qm aufweisen. Die Wohnungen sollten ausschließlich vermietet werden; Eigentumswohnungen seien mithin nicht vorgesehen. Sie bitte um Verständnis dafür, dass die konkrete Miethöhe zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht verlässlich benannt werden könne. Sozialer Wohnraum sei jedoch nicht vorgesehen. Herr Dienberg bittet hierbei zu berücksichtigen, dass die Verhandlungen für dieses Projekt zu einem Zeitpunkt begonnen hätten, zu dem das Bündnis für Wohnen noch nicht in Rede gestanden habe.
Aus Sicht von Herrn Dr. Welter-Schultes sei die Fassadengestaltung sehr gelungen.
Herr Feuerstein regt eine Prüfung an, ob die bisherigen Kfz-Stellplätze im Straßenseitenbereich der nördlichen Weender Straße („Dönermeile“) aufgegeben und z.T. in Fahrradstellplätze umgewandelt werden könnten. Herr Grothey unterstützt diesen Vorschlag. Fahrradstellplätze müssten jedoch auch in unmittelbarer Nähe der Geschäftseingänge in ausreichender Zahl angeordnet werden.
Auf Nachfrage von Herrn Grothey erläutert Frau Hoffmann, dass die Traufhöhe des Entwurfes unverändert den Vorgaben der seinerzeitigen Wettbewerbsauslobung entspreche. Herr Dienberg ergänzt, dass die Traufhöhe auch nicht über den Wert des bisherigen Gebäudes hinausgehe. Da das Bestandsgebäude jedoch etwas zurückspringe, werde die Höhenentwicklung ggfs. anders wahrgenommen.
Frau Rohmann fordert, die Bushaltestellen mit Sitzplätzen, Witterungsschutz und Beleuchtung auszustatten. Zudem müsse während der Bauphase adäquater Ersatz geschaffen werden; Frau Müller sagt dies zu. Auf Nachfrage von Herrn Holefleisch erläutert Frau Müller, dass ein am Gebäude angebrachtes Vordach gem. Wettbewerb grundsätzlich möglich gewesen wäre, dass sich aber aus gestalterischen Gründen kein Planungsbüro für diese Lösung entschieden habe. Nach Ansicht von Frau Oldenburg würde ein Vordach jedoch gewisse Vorteile mit sich bringen, da z.B. ein klassischer Fahrgastunterstand den Fußgängerverkehr behindern könne. Herr Hilterhaus verweist darauf, dass der Fahrradverkehr so abgewickelt werden müsse, dass keine Konflikte mit den Busfahrgästen entstünden. ----- Sodann unterbricht Herr Arnold nach Zustimmung des Ausschusses die Beratung der Ausschussmitglieder, um Bürgeranhörungen i.S.v. § 62(2) NKomVG zu diesem Tagesordnungspunkt zuzulassen.
Herr Ebner (Ev.-Ref. Kirchengemeinde) lobt die durch Stadt und Investor erfolgte Beteiligung der Kirchengemeinde. Er wolle allerdings auch darauf hinweisen, dass die angrenzende Kindertagesstätte durch das Vorhaben – und hierbei insbesondere durch die Baumaßnahme – beeinträchtigt werde. Er gehe jedoch – wie von Frau Müller bereits dargelegt – davon aus, dass eine einvernehmliche Lösung erreicht werden könne. Die Gemeinde benötige jedoch einen verlässlichen Zeitplan für die Abwicklung der Baumaßnahme. Frau Müller erklärt, dass noch kein Bauantrag eingereicht sei; dies werde erst in der zweiten Jahreshälfte erfolgen können. Die Baumaßnahme werde sich – incl. Abriss und Neubau – insgesamt über 2 Jahre erstrecken. ----- Auf Nachfrage von Herrn Arnold teilt Frau Fuhr mit, dass die archäologischen Grabungen weitestgehend abgeschlossen seien; die letzten Arbeiten fänden in der kommenden Woche statt. Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig: Der Bericht wird zur Kenntnis genommen. |
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