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14. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Göttingen
TOP: Ö 6
Gremium: Rat Beschlussart: an Ausschuss verwiesen
Datum: Fr, 15.06.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 19:50 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Ratssaal des Neuen Rathauses, Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen
Ort:
SPD/0234/18 Antrag der SPD-Ratsfraktion betr. "Göttinger Stipendium für Erzieherinnen und Erzieher - Offensive zur Beseitigung des Fachkräftemangels im KiTa-Bereich"
   
 
Status:öffentlichVorlage-Art:Beschlussvorlage/sonstige Vorlage
Federführend:SPD-Ratsfraktion Beteiligt:51-Fachbereich Jugend
    Dezernat B - Personal, Schule und Jugend
 
Wortprotokoll
Beschluss

 

Ratsherr Arnold teilt mit, dass der Verwaltungsausschuss empfohlen habe, den Antrag zur weiteren Beratung in den Jugendhilfeausschuss und ggfls. anschließend in den Ausschuss für Personal, Gleichstellung und Inklusion zu überweisen.

 

In der Begründung des Antrages hrt Ratsfrau Wiethaup u.a. aus, dass es in Göttingen im bundesweiten Vergleich grundsätzlich ein gutes Angebot an Betreuungsplätzen gebe, dass aber durch kommende Veränderungen ein steigender Personalbedarf nötig werde. Die Kommune solle alle glichkeiten ausschöpfen, um dem Anspruch auf ausreichende Betreuungsplätze gerecht werden zu können. Zudem sei frühkindliche Bildung der Schlüssel zur Integration.

Eine Möglichkeit städtischer Förderung von angehenden Erziehern sei das „ttinger Stipendium, dass Familien unterstütze, die keine anderen staatlichen Leistungen erhalten würden, aber eine Ausbildung ohne Vergütung nicht finanzieren könnten. Zudem müssten die Arbeitsbedingungen verbessert und ausreichende Betreuungsplätze geschaffen werden. Gebraucht würden gut ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher, die nicht unter Dauerstress stünden.

 

Ratsherr Steneberg teilt mit, dass die CDU-Ratsfraktion der Überweisung zustimme. Es sei ein wichtiges Thema, Fachkräfte für die Kinderbetreuung zu gewinnen. Die Modelle sollten diskutiert werden.

 

Ratsfrau Meyer meint, dass die Debatte nicht einfach werde, da die Handlungsrahmen begrenzt seien. Es sei wichtig, die Qualität in den Kindertagestätten zu halten. Vorallem solle die Sprachförderung nicht auf Kosten dieser Qualität aus den Schulen in die Kitas verschoben werden. Einer Überweisung stimme die B90/Die Grünen-Ratsfraktion zu.

 

Beigeordneter Nier erklärt, dass die Gö-Linke-Ratsfraktion alles unterstütze, was das Ansehen der Erzieher voranbringe. Zur Gestaltung seien noch Fragen offen, zumal Vieles nicht in der Entscheidungskompetenz der Kommunalverwaltung läge.

 

Beigeordnete Oldenburg teilt mit, dass sie inhaltlich den Aussagen der Ratsfrau Meyer zustimmen könne. Aus Sicht der FDP-Ratsfraktion wäre wichtig, dass nicht nur die städtischen Kindertagesstätten, sondern auch die freien Träger einbezogen würden. Der Überweisung stimme man zu. Die Ausgestaltung sei zu diskutieren.

 

Stadtrat Lieske sieht in der Diskussion im Jugendhilfeausschuss den richtigen Weg und gibt als Information bekannt, dass das Land ein Konzept zur dualen Ausbildung von Erziehern erarbeitet habe, im dritten Ausbildungsjahr solle ca. 1000,00 € Ausbildungsvergütung gezahlt werden. Die Aufgabe läge daher klar beim Land. Das habe signalisiert, in zwei Städten Modellversuche zur Einführung des Konzepts zu starten.

Der Rat beschließt einstimmig den nachfolgenden Antrag in den Jugendhilfeausschuss zu überweisen:

 

Der Rat möge beschließen:

 

Die Verwaltung der Stadt Göttingen wird mit folgenden Maßnahmen beauftragt, mehr

ausgebildete Fachkräfte für die freien und städtischen Kindertagesstätten in Göttingen zu gewinnen bzw. mit gezielten Konzepten dafür zu sorgen, dass Erzieherinnen und Erzieher länger in ihrem Beruf verbleiben.

 

  1.  Erarbeitung eines Stipendiums für Auszubildende der Fachschule für Sozialpädagogik in Göttingen. Die Höhe des Stipendiums soll sich an den BAföG-Sätzen orientieren. Die Stipendiaten müssen sich verpflichten im Anschluss, für einen festzulegenden Zeitraum, bei der Stadt Göttingen als Erzieher/Erzieherin tätig zu sein. Das Stipendium sollen eine begrenzte Anzahl von Auszubildenden erhalten, wir schlagen eine Zahl zwischen 3 5 Personen vor. Gegebenenfalls kann überlegt werden, einen gemeinsamen Topf mit anderen KiTa-Trägern zu gestalten. Das Konzept ist zeitnah dem Personalausschuss und Jugendhilfeausschuss vorzulegen.
  2.  Erarbeitung eines Konzeptes zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den städtischen Kitas. Zu prüfen ist, inwieweit eine bessere Entlohnung, Anrechnung von Vor-und Nachbereitungsstunden oder Einstellungen ohne Befristung etc. möglich sind. Das Konzept ist zeitnah dem Personalausschuss und Jugendhilfeausschuss vorzulegen.
  3. Dauerhafte Stellenanzeigen und Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit zur Personalgewinnung ggf. zusammen mit den freien Trägern.
  4. Schaffung von wirkungsvollen Anreizen zur Stundenerhöhung für Teilzeitbeschäftigte.

 

(Im Anschluss findet die Fortsetzung der Wahl der/des Ratsvorsitzenden statt. Vg. TOP 2)

 

 

 
 

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