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Beigeordneter Henze teilt mit, dass der Verwaltungsausschuss empfohlen habe, über diesen Antrag direkt zu beschließen.
Im Anschluss begründet Beigeordneter Nier den folgenden Antrag:
„Der Rat möge beschließen:
Die Verwaltung wird beauftragt, die planerischen Voraussetzungen für die Unterbringung des Stadtarchivs in die ehemalige Levinsche Villa des heutigen Fridtjof-Nansen-Hauses zu schaffen. Zudem soll für den in den 1960-er Jahren erstellten Anbau, der überwiegend als studentischer Wohnraum genutzt wurde, Sanierungsmaßnahmen in Gang gesetzt werden, die eine möglichst baldige Nutzung durch Bewohner*innen der Sammelunterkunft Siekhöhe ermöglichen und mittelfristig auch anderen Göttinger Bürger*innen mit geringem Einkommen geeignete preisgünstige Wohnmöglichkeiten bietet. Der bisher mehrheitlich favorisierte und beschlossene Verkauf des Fridtjof-Nansen-Areals samt seinen Gebäuden soll aufgehoben werden.“
Die Idee von Fridtjof-Nansen sollte gelebt und weitergeführt werden, erläutert Beigeordneter Nier mit Zitaten aus dem Göttinger Tageblatt. Das Haus sollte in dieser Tradition im städtischen Besitz verbleiben. Zudem dürfe kommunales Vermögen nur dann verkauft werden, wenn es zur Aufgabenerfüllung nicht mehr benötigt würde. Dieses sei aber bisher weder geprüft, noch belegt worden. Der Verkauf stelle sicherlich eine Einnahme dar. Diese würde den Haushalt aber nur kurzfristig entlasten, da sie für die Mieten an Private, die für die Unterbringung des Archivs anfallen würden, verbraucht würde. Am Ende stünde die Stadt mit reduziertem Eigenkapital und leeren Händen dar. Bezogen auf das Archiv sei es wichtig, eine langfriste, dauerhafte Lösung zu finden, was aus der Sicht des Beigeordneten Nier nur in einem stadteigenen Gebäude möglich sei. Zudem könne im Anbau Wohnraum geschaffen werden.
Beigeordnete Dr. Sakowsky findet, dass der Gedanke Fridtjof-Nansens nicht an dem Gebäude hinge, sondern mit dem Goethe-Institut weiterlebe und dass auch die Wissenschaftseinrichtungen international und vom Geist der Völkerverständigung geprägt seien, so dass der Gedanke des Antrages unterstützt werden könne. Das Haus selber sei aber nicht geeignet für die Unterbringung des Archivs oder von Flüchtlingen oder, um die Unterkunft auf der Siekhöhe zu ersetzen. Das habe die Verwaltung deutlich gemacht. Die Einnahmen aus dem Verkauf sollten nach Meinung der Beigeordneten Dr. Sakowsky in die Integration geflüchteter Menschen fließen. Das Haus käme in gute Hände und werde sicherlich zu einem Schmuckstück in der Stadt.
Beigeordneter Wedrins führt aus, dass der Verkauf ein Abwägungsprozess gewesen sei und das Geld letztendlich an anderen Stellen Investitionen möglich mache. Die Nutzung der Debatten für populistische Zwecke und Vorwürfe seien nicht hilfreich und würden ein falsches Bild vermitteln. Weder sei eine Nutzung als Archiv, noch für bezahlbaren Wohnraum realistisch. Daher könne die SPD-Ratsfraktion nicht zustimmen.
Die FDP-Ratsfraktion könne sich dem Antrag ebenfalls nicht anschließen, führt Beigeordnete Oldenburg aus. Die Integration finde durch das Goethe-Institut in eigenen Räumen weiterhin statt, so dass die Stadt dieses Haus so nicht mehr vorhalten müsse. Im Übrigen könne man den Ausführungen der Bauverwaltung zur mangelnden Eignung des Hauses als Archiv oder Flüchtlingsunterkunft gut folgen. Den Erhalt des denkmalschutzrechtlich geschützten Hauses könne die Stadt nicht leisten.
Ratsherr Arnold führt aus, dass die Verwaltung sehr wohl die verschiedenen Nutzungsvorschläge geprüft habe und zitiert eine Aussage des Beigeordneten Wedrins im Bauausschuss, wonach es nicht seien könne, dass kleinere Fraktionen, die mit den Entscheidungen nicht einverstanden seien, vertrauliche Informationen an die Presse geben und so den Interessen der Stadt schaden würden.
Beigeordneter Nier bekräftigt erneut seine Meinung, dass die Verwaltung von vornherein die Unterbringung des Archivs ausgeschlossen und nicht geprüft habe. Seine Ratsfraktion setze eben immer wieder neue Themen und ginge auf Aussagen der Bevölkerung ein. Dieses sei keinesfalls Populismus. Auch eine geringe Zahl an Räumen für die Unterbringung von Flüchtlingen würde helfen und ein Schritt in die Richtung der Auflösung der Siekhöhe sein. Sodann wird der Antrag vom Rat mehrheitlich gegen 4 Ja-Stimmen bei 3 Enthaltungen abgelehnt.
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