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19. öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planung und Grundstücke
TOP: Ö 13
Gremium: Ausschuss für Bauen, Planung und Grundstücke Beschlussart: (offen)
Datum: Do, 22.02.2018 Status: öffentlich/nichtöffentlich
Zeit: 16:00 - 21:33 Anlass: Ordentliche Sitzung
Raum: Sitzungsraum CHELTENHAM (118), Hiroshimaplatz 1 - 4, 37083 Göttingen (barrierefrei)
Ort:
 
Wortprotokoll
Abstimmungsergebnis
Beschluss

Herr Dienberg erläutert, dass die Tetraeder Immobilien GmbH den bisherigen EAM-Firmensitz erworben und nunmehr umnutzen wolle. Der Eigentümer wolle in der heutigen Sitzung seine Planungen vorstellen.

 

Herr Foitzik erklärt, dass der Standort des ehemaligen Bürogebäudes für eine urbane Wohnnutzung gut geeignet sei, die Gebäudestruktur und die Grundrisse stellten die Eigentümer jedoch vor durchaus erhebliche Herausforderungen. So könnten die unbelichteten Bereich im Gebäudekern nicht für Aufenthaltsräume genutzt werden. Diesem Problem solle dadurch begegnet werden, dass dort in einer Art „Service-Box“ die Funktionsräume (Abstellraum, WC, Bad) der jeweiligen Wohnungen untergebracht würden. Pro Stockwerk könnten in der Regel 4 größere Wohnungen in einer Größe zwischen 80 qm und 90 qm sowie eine kleinere Wohnung angeordnet werden. Durch vorgehängte Loggien werde die Attraktivität der Wohnungen gesteigert. Ggfs. könnten auch kleinere Appartements mit Gemeinschaftsflächen realisiert werden. Im Dachgeschoss seien auch andere Grundrisse denkbar, da die Räume hier von oben belichtet werden könnten. Er wolle jedoch deutlich machen, dass es sich derzeit nur um eine Konzeptstudie handele, die konkreten Wohnungszuschnitte mithin noch nicht feststünden Die für sozialen Wohnungsbau erforderlichen Grundrisse (Zimmerzahl in Verbindung mit der Wohnungsgröße) ließen sich aber aufgrund der besonderen konstruktiven Voraussetzungen im Gebäude in der Regel nicht realisieren.

 

Um der Stadteingangssituation Rechnung zu tragen, komme ggfs. auch eine maßvolle Aufstockung in Betracht. Die diesbezüglichen statischen Untersuchungen seien allerdings noch nicht abgeschlossen.

 

Eine Kindertagesstätte könne im Anbau resp. den beiden unteren Geschossen (Tiefhof und Erdgeschoss) des „Hauptgebäudes“ eingerichtet werden. Dieser Standort sei zwar urban geprägt, ausreichende Freiflächen stünden jedoch zur Verfügung.

 

Auf Nachfrage von Herrn Friebe erläutert Herr Foitzik, dass an der Kasseler Landstraße zwar unstrittig Feinstaub emittiert werde, dass dieser sich aber dort in der Regel nicht niederschlage. Herr Dr. Wiedemann befürchtet, dass sich Stickoxyde in der Senke des Tiefhofes sammelten. Herr Foitzik verweist darauf, dass ein erheblicher Abstand zur Straße bestehe.

 

Herr Feuerstein erklärt, die vorgestellten Planungen grundsätzlich zu begrüßen. Aus Sicht von Herrn Dr. Welter-Schultes sei insbesondere die aufgelockerte Gestaltung der Fassade positiv zu bewerten. Er befürchte jedoch, dass der Blick auf das Gebäude durch den Hotelneubau verstellt werde. Herr Foitzik tritt dieser Befürchtung entgegen; das Hotelgebäude befinde sich in entsprechendem Abstand zum EAM-Gebäude.

 

Herrn Dr. Welter-Schultes äert allerdings Bedenken hinsichtlich der Planungen, hier eine Kindertagesstätte anzusiedeln. Herr Holefleisch verweist darauf, dass in der Stadt Göttingen und hier insbesondere in Grone Kindertagesstättenplätze dringend benötigt würden. Dies habe auch die Groner Ortsbürgermeisterin sehr deutlich artikuliert. Anstatt eine Standortdebatte zu führen, müsse die Politik vielmehr dafür Sorge tragen, dass die Schadstoff-Emissionen generell sänken. Überdies gebe er zu bedenken, dass wenn ein Kindergarten hier nicht zulässig wäre z.B. die Einrichtung am Waldweg auch schon längst hätte geschlossen werden müssen. Herr Feuerstein teilt diese Einschätzung. Herr Schu hingegen hält den Standort in Nachbarschaft einer vielbefahrenen Straße für denkbar ungeeignet, um hier eine Kindertagesstätte einzurichten. Herr Friebe entgegnet, dass in Grone die hohe Nachfrage nach Kindertagesstättenplätzen nicht befriedigt werden könne.

 

Frau Walbrun bittet die Möglichkeiten einer Dachbegrünung zu prüfen. Auf Nachfrage von Frau Walbrun erläutert Herr Lindemann, dass die mögliche Belastung durch Elektrosmog bereits untersucht worden sei und ausgeschlossen werden könne; er verweise hierzu auf die entsprechende Diskussion in der vergangenen Ausschuss-Sitzung.

 

Herr Dienberg kommt zurück auf die Aussage von Herrn Foitzik, dass sozialer Wohnungsbau an dieser Stelle nicht realisiert werden könne. Er teile diese Einschätzung; das Gebäude sei konstruktiv in der Tat denkbar schlecht geeignet, um hier die für geförderten Wohnungsbau erforderlichen Rahmenbedingungen umzusetzen.

 

Herr Tschechne erklärt, dass sich die Realisierung von Wohnungsbau und Kindertagesstätte an dieser Stelle ohnehin schon recht schwierig gestalte und vergleichsweise aufwändig sei. Eine gewerbliche Nutzung z.B. ein Fitness-Studio ließe sich hier sicherlich leichter realisieren; auf ausdrücklichen Wunsch des Ortsrates Grone habe man hiervon jedoch Abstand genommen. Zudem werde das gesamte Gebäude barrierefrei ausgestattet werden. Durch die Kombination mit einer Kindertagesstätte und einer zeitgemäßen Einkaufsmöglichkeit in unmittelbarer Nähe würden hier Voraussetzungen für ein Familiengerechtes Wohnen geschaffen. Herr Auerswald ergänzt auf Nachfrage von Herrn Dienberg, dass die Baumaßnahme möglichst kurzfristig umgesetzt werden solle, sobald das erforderliche Planungsrecht vorliege. Weitere Anforderungen an die Nutzung würden jedoch Umplanungen erfordern und damit zu weiteren Verzögerungen führen.

Sodann beschließt der Ausschuss einstimmig:

Der Bericht wird zur Kenntnis genommen.

 
 

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